Aschaffenburger Badberg

Unser Spätburgunder aus eigenem Anbau

Lage und Historie

Die Gemarkung „Aschaffenburger Badberg“ liegt in der Löherstraße in Aschaffenburg, besteht aus einer historischen terrassierten Sandsteinlage mit über 60% Neigung und südlicher Ausrichtung. Das Grundstück, welches mit rund 4.200 qm hier an die Stadtmauer angrenzt, bildet heute übrigens die größte private Grünfläche der kompletten Innenstadt, die hier aufwendig unterhalten wird.

Übrigens stand genau an diesem Fleck um 900 der Königshof der Stadt. 869 war hier die Hochzeit der sächsischen Luitgard und dem ostfränkischen König Ludwig III. Die Säulen im Eingang des Stiftskirchenschiffs, die die Empore heute noch tragen, kommen der Überlieferung nach aus diesem damaligen Prachtbau (Luitgard ist in der Stiftskirche beigesetzt).

Geschichte des Weinbaus

Urkundlich erstmalig erwähnt ist diese Weinbergslage bereits 1562. Damit ist diese Lage die mit Abstand älteste gewerbliche Weinanlage der gesamten Region.

Der Name „Badberg“

Der „Aschaffenburger Badberg“ und die Badbergtreppchen sind bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erwähnt. Nach historisch zusammengetragenen Überlieferungen waren hier Jahrhunderte lang die Badehäuser der Bürgerlichen und der Stiftsherren angesiedelt.

Übrigens gab es hier auch damals schon fließendes beheiztes Wasser in den „Wellnessoasen des Mittelalters“, was absoluter Luxus war! Zum Beispiel gibt es einen urkundlichen Nachweis von 1547, dass Meister Closen als „Bader“ in der „Herren Badestube“ angenommen wurde. In dieser Straße war auch das Schlachthaus, das Krankenhaus, der Henker wohnte hier und auch die Dirnen haben für Kurzweil gesorgt …

Die Wiederbelebung des Weinbaus am „Badberg“

Zwischen 1980 und 1995 wurden die Sandsteinmauern des Badbergs in diesem Bereich durch die Familie Gemeinhardt umfangreich saniert. Etwa 15 abgetragene Sandsteinhäuser der Region wurden hierfür zusammengetragen und verbaut. Anschließend wurde nach einer sinnvollen Nutzung gesucht und in Zusammenarbeit mit der Regierung von Unterfranken eine Wiederbelebung des historischen Weinbaus an dieser Stelle ins Auge gefasst.

Seit 1998 besteht hier ein offizieller eingetragener Weinbaubetrieb. Auf Empfehlung eines fachkompetenten Gremiums wurde auf Grund der Topographie und der mineralischen Zusammensetzung des Bodens ein Anbau von Spätburgunder empfohlen. Derzeit werden 800 Stöcke Spätburgunder hier gehegt und gepflegt, die komplette Bewirtschaftung erfolgt im Handbetrieb, da durch die Treppen und Steillagen praktisch kein Maschinenbetrieb in Frage kommt.

Das geerntete Lesegut wird im renommierten Weinbaubetrieb Kempf in Miltenberg ausgebaut und abgefüllt. Für die Instandhaltung und Revitalisierung des Projekts „Badberg“, hat die Stadt Aschaffenburg dem Besitzer 2003 den Agenda 21 Preis verliehen!

Alkoholgehalt: 13,5% Vol. Alc. – 0,75l